werpflegtwie vor Ort: Das Fachpflegeheim Engelsbrand weiß, wie man seine Bewohner*innen zufrieden stimmt

Jedes Pflegeunternehmen hat eigene Geschichten zu erzählen. Im Rahmen unserer Artikelserie „werpflegtwie vor Ort” waren wir heute im Fachpflegeheim Engelsbrand.

werpflegtwie vor Ort: Das Fachpflegeheim Engelsbrand weiß, wie man seine Bewohner*innen zufrieden stimmt

werpflegtwie vor Ort: Das Fachpflegeheim Engelsbrand weiß, wie man seine Bewohner*innen zufrieden stimmt

(Beitrag vom 22.02.2018)



Anders und doch vertraut


Anders, als ich es gewohnt bin, halte ich vor keiner reinen Altenpflegeeinrichtung, sondern vor einem Fachpflegeheim für psychiatrisch und demenziell veränderte Menschen am Rande von Engelsbrand. 

Die Atmosphäre draußen vor der Einrichtung ist gut, sie liegt an einer kleinen Lichtung am Waldrand. Und, obwohl das Wetter nicht so richtig  mitspielen will, strahlen die sich wiegenden Bäume im Wind Ruhe und Schutz aus.


Leitungswechsel


Ich bin gespannt, was mich heute erwartet. Direkt am Eingang werde ich von einer Bewohnerin herzlich begrüßt und zum Büro der Hausleitung geführt. Man hat uns wohl schon aus der Ferne entdeckt, denn Hausleiterin Frau Wagner weiß um meine Ankunft, begrüßt mich und leitet mich direkt zur neuen Hausleitung (Frau Öhlschläger) weiter, welche von nun an das Fachpflegeheim Engelsbrand leiten wird.


Nach kurzer Begrüßung werde ich von Frau Öhlschläger direkt in die große Cafeteria geführt, in welcher ich mich (ausgestattet mit leckerem Kaffee) mit mehreren Bewohner*innen unterhalten kann, um mit ihnen die werpflegtwie Bewertungskarten auszufüllen. 

Vorbei geht es an einem Werk- und Bastelraum sowie an einem großen Aquarium, bewohnt von einem wahrlich großen Fisch sowie vorbei an zwei freundlich grüßenden Bewohner*innen, welche gerade am hausinternen Kiosk auf ihre Bestellung warten.


Ein Haus mit Werten


Dass die Stimmung und der Umgang miteinander im Fachpflegeheim Engelsbrand allgemein herzlich sind, zeigen mir nicht nur die Bewohner*innen. Auch, wie die Pflegekräfte mit den Bewohner*innen sprechen und mit ihnen agieren, verdeutlicht, dass hier von allen Parteien sehr viel Wert auf Respekt und Zwischenmenschlichkeit gelegt wird.


Frau Öhlschläger im Interview


Als Abschluss meines Besuches habe ich Frau Öhlschläger, die neue Heimleitung, um Antworten auf ein paar Fragen gebeten:


werpflegtwie: Wie war Ihr Werdegang?

 

Frau Öhlschläger: 


Bereits während meiner Schulzeit habe ich mich sehr für das Thema Pflege interessiert und meine Schulpraktika im Fachpflegeheim hier in Engelsbrand absolviert. Nach meinem Realschulabschluss startete ich dann die Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegerin und habe anschließend für eine kurze Zeit im Fachpflegeheim als Altenpflegerin gearbeitet. 


Während dieser Zeit hat die Evangelische Heimstiftung ein privates Haus im Nachbarort übernommen. Dort wurden Pflegefachkräfte benötigt. Aus diesem Grund habe ich dann die Einrichtung innerhalb der EHS gewechselt. Da im Haus Talblick ebenfalls eine WBL gesucht wurde, hatte ich mich damals auf die Stelle beworben und eine Zusage erhalten.


Vom Herbst 2009 bis zum Sommer 2011 habe ich die Weiterbildung zur Leitung einer Pflege- und Funktionseinheit besucht und erfolgreich abgeschlossen. Das Haus Talblick, welches zunächst seinen Standort im Ortsteil Grunbach hatte, konnte zum 01.09.2009 in die neu erbauten Räumlichkeiten nach Salmbach umziehen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, am Neuaufbau und an der Gestaltung des Haus Talblick mitzuwirken, was sehr interessant war und mir große Freude bereitet hat.


Da die damalige HD nach kurzer Zeit die Einrichtung verlassen hatte, habe ich dort bereits während meiner Weiterbildung die Funktion der PDL übernommen. Während dieser Zeit wurde ich von Kolleginnen und Kollegen der EHS sehr gut begleitet, sodass ich im Juli 2011 die Funktion der PDL und HD in Personalunion übernehmen konnte.


Zum 01.03.2018 wird sich meine Kollegin, Frau Martina Wagner, vom Fachpflegeheim in Engelsbrand in den Ruhestand verabschieden und ich kann in anderer Funktion zu meinen Wurzeln zurückkehren. Ab dem 01.03.2018 werde ich die Nachfolge antreten und das Fachpflegeheim Engelsbrand als Hausdirektorin übernehmen. Über diese neue Herausforderung freue ich mich sehr.

 

werpflegtwie: Was haben Sie mit Ihrer Einrichtung in Zukunft vor?

 

Frau Öhlschläger: 


Das Fachpflegeheim Engelsbrand ist bereits gut in die Gemeinde Engelsbrand integriert und verfügt über eine sehr gute Organisationsstruktur. Ich spüre, dass die Mitarbeiter*innen hier gerne zur Arbeit kommen und dass sich die Bewohner*innen wohl fühlen. In der kommenden Zeit wird uns sicherlich die Zentralisierung der Verwaltungsprozesse, die weitere Entbürokratisierung der Pflege und die Gestaltung des EHS Konzept „Leben und Wohnen in Gemeinschaft“ begleiten.


Auch die Weiterentwicklung der Pflegequalität und die Implementierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in unsere tägliche Arbeit begleitet uns stets. Als gelernte Altenpflegerin, ist mir das eine große Herzensangelegenheit.

 

werpflegtwie: Woran machen Sie einen guten Pflege- und Betreuungsanbieter fest?

 

Frau Öhlschläger:


Eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre, hohe Fachlichkeit und Zeit für Begegnung sind von zentraler Bedeutung für einen guten Pflegeanbieter. Die Mitarbeiter*innen sollen gerne zur Arbeit kommen und die Möglichkeit zur Entwicklung erhalten. Nur so kann eine positive Atmosphäre entstehen, in der sich unsere Kund*innen wohlfühlen und Besucher*innen gerne zu uns kommen.


Ein an den christlichen Werten geprägter Umgang, den die Menschen vor Ort erleben sollen, ist mir wichtig. Auch die stetige Weiterentwicklung der Pflege- und Betreuungsqualität machen einen guten Pflegeanbieter aus. Nicht nur die externen Qualitätsprüfungen sind zur Überprüfung der erbrachten Leistung nötig, sondern vielmehr die regelmäßige interne Evaluation der Ergebnisqualität. 


Die Mitarbeiter*innen sollen die Möglichkeit haben, ihre Ideen und Fertigkeiten einzubringen und die Anregung aller soll stets willkommen sein. Bei der Evangelischen Heimstiftung arbeite ich bereits seit vielen Jahren und habe das Unternehmen als sehr guten Pflegeanbieter und Arbeitgeber kennengelernt.

 

werpflegtwie: Was ist das Besondere an Ihrer Einrichtung?

 

Frau Öhlschläger: 


Das Fachpflegeheim Engelsbrand ist eine der wenigen geschützten Einrichtungen für psychiatrisch erkrankte und demenziell veränderte Menschen. Wir möchten unseren Bewohner*innen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen und ihnen dennoch die benötigte Sicherheit und Betreuung bieten. Es wird großer Wert darauf gelegt, die hier lebenden Menschen in den Tagesablauf einzubeziehen. 


Innerhalb der Einrichtung und der Anlage können sich die Bewohner*innen stets frei bewegen. Im Vergleich zu anderen Einrichtungen wird für die Aufnahme eine Betreuung oder Generalvollmacht sowie eine vormundschaftsrichterliche Genehmigung benötigt.

 

werpflegtwie: Wie versuchen Sie als Institution den vielfältigen Bedürfnissen der Bewohner*innen und ihrer Angehörigen gerecht zu werden?

 

Frau Öhlschläger: 


Die Wünsche und Anliegen unserer Bewohner*innen und der Angehörigen sind jeder Zeit gern gesehen. Dadurch können wir eine individuelle, an Bedürfnissen orientierte Pflege erbringen. Der diakonische Gedanke soll durch unsere Arbeit erlebbar sein. Wir pflegen ein durch Vertrauen und Respekt geprägtes Miteinander.

 

werpflegtwie: Wie organisieren/ unterstützen Sie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen in Ihrem Haus (Pflegekräfte, Sozialer Dienst, Betreuungskräfte, Angehörige und Ehrenamtliche)?

 

Frau Öhlschläger: 


Die*Der Bewohner*in steht bei uns stets im Mittelpunkt. Aus diesem Grund gehört zu unserer täglichen Arbeit die Durchführung von berufsübergreifenden Besprechungen, wie auch die Durchführung von Fallbesprechungen. 


Hierzu werden alle an der Pflege und Betreuung beteiligten, die Hausärzt*innen, Therapeut*innen, Seelsorger*innen, das Ehrenamt und die Angehörigen stets eingebunden. Somit können die verschiedenen Sichtweisen berücksichtigt, abgewogen und in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Auch finden regelmäßige Angehörigenabende und diverse Veranstaltungen statt.

 

werpflegtwie: In welchen Bereichen möchten Sie mit Ihrer Einrichtung ein „Best Practice Beispiel“ sein? Was ist ihr Wunsch, Ihre persönliche Vision für die Zukunft der Pflege?

 

Frau Öhlschläger: 


Das Fachpflegeheim Engelsbrand konnte im vergangenen Jahr sein 60. jähriges Jubiläum feiern. In dieser Zeit ist ein großer Erfahrungsschatz entstanden, den es zu bewahren gilt. Die Einrichtung ist sehr gut organisiert. 


Ich konnte die Bewohner*innen und die Mitarbeiter*innen bereits kennenlernen und kann sagen, dass sie sich in dieser Einrichtung wohlfühlen. Die personenzentrierte Gestaltung der Pflege- und Betreuung nach dem Wohngruppenkonzept, die dazugehörige Einbindung der Bewohner*innen in den Tagesablauf und ein liebevoller Umgang sollen die Einrichtung auch in der Zukunft begleiten und weiter ausgebaut werden.


werpflegtwie: Vielen lieben Dank für Ihre ausführlichen Antworten, Frau Öhlschläger.


Sie wollen sich selbst von dem Fachpflegeheim überzeugen? Dann kommen Sie einfach vorbei! Zudem haben Sie über das werpflegtwie-Profil der Einrichtung die Möglichkeit, Kontakt zu dem genannten Pflegeunternehmen aufzunehmen. Alle Pflegeunternehmen, die auch Lust auf einen werpflegtwie-Besuch sowie auf neue Bewertungen bekommen haben, schreiben uns bitte eine E-Mail an:



hallo@werpflegtwie.de



Text: Marius Müller
Lektorat: Carolin Makus (13.04.2023)